Tag der Freien Schulen: Josha Frey (Grüne) und Jonas Hoffmann (SPD) besuchen die FES
Zum diesjährigen Tag der Freien Schulen kamen gleich zwei Landtagsabgeordnete an die FES. Jonas Hoffmann, Abgeordneter der SPD und ehemaliger Schüler der FES, machte den Anfang. Eine Woche später kam Josha Frey von den Grünen erstmalig nach der Corona-Pandemie zu einem Besuch.
Zentrales Anliegen des Tags der Freien Schulen ist neben den Gesprächen mit der Schulleitung der Austausch mit Schülerinnen und Schülern. Hoffmann stellte sich in seiner Schulstunde den vielfältigen Fragen der Zehntklässler:innen des Allgemeinbildenden Gymnasiums. In einer lebhaften Diskussion versuchte er, kontroverse Fragestellungen wie zum Beispiel über Ukraine- und Nahostkonflikt, Schwangerschaftsabbrüche, LGBTQ+, Klimakrise oder seinen Umgang mit der AfD zu beantworten. Dabei opferten die Schüler:innen auch ihre große Pause, um weiter zu diskutieren. Josha Frey war zu Gast in einer neunten Klasse der Realschule. Auch sie waren gut vorbereitet und hatten einige Fragen im Gepäck, so dass die Stunde schnell vorbeiging. Sie wollten erfahren, wie der Landtag arbeitet und Gesetze entstehen, aber auch wie
Sich politisch zu beteiligen war beiden Politikern ein Anliegen. „Zur Wahl gehen ist wichtig, denn sonst bekommen Rechte Chancen. Wählen gehen zu können ist ein großer Schatz“, betonte Frey. Und Hoffmann lud ein, sich selbst politisch zu engagieren: „Bei der nächsten Kommunalwahl 2024 kann schon ab 16 Jahren gewählt und vor allem auch selbst kandidiert werden!“
Beide Politiker waren danach bzw. davor eingeladen, mit Vertreter:innen der Schulleitung ins Gespräch zu kommen und nutzten das sehr gern. Dabei waren die Möglichkeiten der Finanzierung oder die Vernetzung zwischen Freien Schulen und Kommunen Thema. Dabei wies Geschäftsführer Karl-Heinz Rudishauser darauf hin, dass in der Regelfinanzierung keine Kosten für besondere Ereignisse einkalkuliert sind und somit das gute Finanzierungsmodell angesichts zum Beispiel der Coronakrise, gestiegener Energiekosten oder der Inflation immer wieder an seine Grenzen stößt. Hier müssten Freie Schulen in den Überlegungen mehr berücksichtigt werden.
„Freie Schulen sind für die Bildungslandschaft in Baden-Württemberg wichtig, da sie oft Impulsgeber und Initiatoren sind, Bildung neu und anders zu denken. Und gerade bei digitaler Ausstattung ist dies bei der FES der Fall und war es schon 2002, als ich selbst hier noch Schüler war“, stellte Hoffmann fest. Das sei beim Thema Digitalisierung so, während bei der Anerkennung von Abschlüssen so genannter Seiteneinsteiger freie Schulen oft im Nachteil wären. Auch die Freien Schulen sind vom Lehrermangel stark betroffen und suchten nach Lösungen. Bislang sei es aber schwierig, Abschlüsse von nichtstaatlichen Nachqualifizierungsangeboten anerkennen zu lassen. „Daran arbeiten wir beispielsweise mit dem Evangelischen Schulwerk und hoffen auf eine praktikable Lösung“, berichtete Grundschulleiter Nathanael Pantli über die Bemühungen auf Verbandsebene. Generell sei die Zusammenarbeit zwischen Verbänden, insbesondere des Verbands deutscher Privatschulen (VdP), und dem Kultusministerium positiv und immer lösungsorientiert, bestätigte auch Geschäftsführer Karl-Heinz Rudishauser.
Beide Politiker genossen den Austausch mit den Jugendlichen sehr und versprachen wieder zu kommen. „Mir ist immer sehr wichtig zu hören, was die Schulen beschäftigt und wo die Probleme liegen“, sagte Josha Frey. Und als ehemaliger FES-Schüler kehrt auch Jonas Hoffmann immer wieder gern zu seinen Wurzeln zurück.

Bilder: Stefanie Rapp / Claudia Schäfer (FES)

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